Wir sind es Wert – ein solider Tarifvertrag muss her!
Die Landebahn ist gebaut.
Download: Tarifinfo 12
Wir haben in den letzten Monaten deutlich gemacht: ohne uns gibt es keine Sicherheit an den Flughäfen. Und ohne uns gibt es keinen guten Tarifabschluss. Ein guter Tarifabschluss bedeutet nicht nur eine deutliche Erhöhung unserer Einkommen, dazu gehört auch ein verlässlicher Tariftext.
Deshalb hatte die Bundestarifkommission am 3. April 2019 erneut das Tarifergebnis abgelehnt.
Zwar sah der vorgelegte Tariftext die vereinbarten Entgelterhöhungen vor, ermöglichte aber gleichzeitig Schlechterstellungen unserer Mitglieder, wie z.B. Herabgruppierungen.
Bislang verweigerte der BDLS redaktionelle Verbesserungen im Sinne der Beschäftigten. Erst in den letzten Tagen hat er den Widerstand aufgegeben, da immer deutlicher wurde, dass es ohne redaktionelle Verbesserungen keinen Abschluss geben kann.
Heute können wir vermelden, dass es mit den in der letzten Woche stattgefundenen Redaktionsverhandlungen unserer Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di gelungen ist, mit dem Deutschen Beamtenbund (DBB) beim BDSL Verbesserungen für alle Mitglieder – ebenso wie Klarstellungen – im ersten bundesweiten Tarifvertrag für die Branche zu erreichen.
- Der ausgehandelte Tarifvertrag sieht über drei Jahre Entgelterhöhungen zwischen 10,5 und 26,7 Prozent vor.
- Die Möglichkeit von Verschlechterungen in einzelnen Bereichen ist ausgeräumt.
- Klargestellt wurde, dass niemand durch die Einführung des neuen Tarifvertrags schlechter eingruppiert wird. So sind zum Beispiel die Tätigkeiten im Rollstuhlservice an NRW-Flughäfen in der Entgeltgruppe IV abgesichert.
- Zusätzlich gibt es eine Besitzstandswahrung, wonach eine Absenkung des Stundenlohns bei gleichbleibenden Tätigkeiten ausgeschlossen ist. Auch die generelle oder pauschale Anrechenbarkeit von Zulagen wird im Tariftext gestrichen.
Das zeigt: die Landebahn für einen Tarifabschluss ist gebaut.
Mit den Redaktionsverhandlungen schaffen wir Formulierungen, die einen Reifegrad an Absicherung haben, den wir für zustimmungsfähig halten.
Urabstimmung startet jetzt!
Vor diesem Hintergrund wirbt der ver.di-Bundesvorstand für die Annahme des Tarifergebnisses und hat die Durchführung einer Urabstimmung beschlossen. Gerade laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Mit der Urabstimmung wird allen ver.di-Mitgliedern der Luftsicherheit die Möglichkeit gegeben, mitzuentscheiden! Jetzt bist du gefragt!
Was bedeutet Urabstimmung?
Alle Mitglieder unserer Branche haben das Recht ihre Stimme zum Tarifergebnis abzugeben. Sprechen sich dabei 75 Prozent oder mehr der befragten Mitglieder gegen die Annahme und für einen unbefristeten Erzwingungsstreik aus, dann sind alle bis heute ausgehandelten Ergebnisse hinfällig und es gibt keinen Anspruch auf Tariferhöhung ab dem 1. April 2019
bzw. 1. Mai 2019.
Warum 75 Prozent?
Wir alle wissen, dass wir in einigen Betrieben Mitglieder unter 50 Prozent der Gesamtbelegschaft haben. Sprechen sich hier nur 50 Prozent davon gegen eine Annahme aus, so hätten sich tatsächlich nur 25% der Gesamtbelegschaft für einen unbefristeten Erzwingungsstreik ausgesprochen. Eine wirkliche Streikfähigkeit wäre das nicht. Deshalb soll diese Quote bewirken, dass der Blick auf das Ganze nicht verloren geht.
Wie geht es weiter?
Während du diese Zeilen liest, sind die Unterlagen für die Urabstimmung schon auf dem Weg – mit einem klaren Auftrag: Jetzt sind die ver.dianer*innen aufgerufen, sich bis zum 3. Mai 2019 zu beteiligen und zu entscheiden, ob das Tarifergebnis mit seinen Tariferhöhungen und seinen redaktionellen Verbesserungen und Klarstellungen angenommen werden kann. Denn ansonsten gibt es keinen Anspruch auf die ausgehandelten Tariferhöhungen.
Deswegen wirbt der Bundesvorstand ausdrücklich für die Zustimmung zum Tarifergebnis. Wir alle wissen, dass dieser Tarifvertrag nur der erste Schritt auf dem Weg zu bundesweit guten Tarifverträgen für die Beschäftigten der Luftsicherheit ist.
Neben einer deutlichen Steigerung der monatlichen Einkommen, braucht es danach verbesserte Zulagen und Zuschläge; eine neue Entgeltstruktur, die den täglichen Anforderungen bei der Arbeit gerecht wird und gute manteltarifliche Regelungen für alle Beschäftigten in der Luftsicherheit.
Damit können wir jetzt mit der Annahme des Tarifergebnisses den ersten wichtigen Schritt setzen.