1.000 Beschäftigte im Streik

Die Warnstreiks stehen im Zusammenhang mit bislang vier erfolglosen bundesweiten Tarifverhandlungen zwischen dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) und ver.di. # Verhandlungen werden am 23. Januar fortgesetzt

 

Auf den Flughäfen Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart sind heute bereits in den Morgenstunden insgesamt rund 1.000 Beschäftigte privater Sicherheitsunternehmen in den Warnstreik getreten. Zu den Aktionen, die den ganzen Tag andauern, hatte ver.di aufgerufen. Durch den Warnstreik kommt es auf allen drei Flughäfen zu einem sehr stark eingeschränkten Flugverkehr. Aufgrund der vorzeitigen Streikankündigungen konnten sich offensichtlich viele Fluggäste auf die schwierige Situation einrichten.

Sicherheitskräfte erneut an drei Flughäfen im Warnstreik

Die Warnstreiks stehen im Zusammenhang mit bislang vier erfolglosen bundesweiten Tarifverhandlungen zwischen dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) und ver.di. Bereits am vergangenen Montag hatte es ein erstes Warnsignal an die Arbeitgeber durch die Aktionen auf den Berliner Flughäfen gegeben. Da auch darauf keine Reaktion der Arbeitgeber erfolgte und ein verbessertes Angebot weiterhin ausblieb, wurden die Aktionen mit den heutigen Streiks ausgeweitet.

In der letzten Verhandlungsrunde am 20./21. Dezember 2018 hatten die Arbeitgeber ihr Angebot für eine Entgelterhöhung lediglich von 1,8 auf 2,0 Prozent pro Jahr bei einer zweijährigen Vertragslaufzeit erhöht. Die Lohnanpassung für ostdeutsche Bundesländer soll nach ihrem Willen erst nach fünf Jahren beendet sein. Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung des Stundenlohns im Bereich der Passagier-, Fracht-, Personal- und Warenkontrolle auf 20 Euro brutto. Bislang erhält ein Beschäftigter, der in Berlin-Tegel oder Berlin-Schönefeld in der Passagierkontrolle tätig ist, nach dem regionalen Tarifvertrag 17,12 Euro pro Stunde (brutto).

Das bisherige Angebot der Arbeitgeber beläuft sich auf eine Erhöhung von nur rund 40 Cent. Auf dieser Grundlage sei ein Tarifkompromiss nicht möglich, sagte ver.di-Verhandlungsführer Benjamin Roscher. „Die Beschäftigten der Luftsicherheitsunternehmen müssen für ihre schwere und verantwortungsvolle Aufgabe eine deutlich höhere Entlohnung erhalten.“ Die Arbeitgeber sollten sich darauf besinnen, endlich ein verhandlungsfähiges und faires Angebot vorzulegen. „Ihnen sollte durch die eindrucksvollen Warnstreiks klar sein, dass die Beschäftigten bereit und in der Lage sind, für ihre Forderungen einzutreten“, so Roscher.

Wenn es weiterhin kein verbessertes Angebot gibt, sind weitere Warnstreiks bis zum nächsten Verhandlungstermin am 23. Januar nicht auszuschließen.