Ergebnisse auf einen Blick
Das Ergebnis der bundesweiten Beschäftigtenumfrage zu den Arbeitsbedingungen im Sicherheitsgewerbe auf einen Blick.
Weitere Befunde, Ergebnisse aus den Teilbranchen und zu Einzelfragen werden im August in einer Broschüre der ver.di-Reihe »Arbeitsberichterstattung aus der Sicht der Beschäftigten« veröffentlicht.
Liebe Kollegin, lieber Kollege,
du hast an unserer Befragung »Gute Arbeit – Aber sicher!« teilgenommen. Wir möchten uns auf diesem Weg noch einmal für dein Engagement bedanken. Durch deine Angaben und die Antworten der vielen Kolleginnen und Kollegen aus allen Teilbereichen der Sicherheitsbranche, die sich an der Umfrage beteiligten, haben wir Neuland gewonnen. Wir verfügen jetzt über ein aussagestarkes Urteil zur bundesweiten Qualität der Arbeitsbedingungen im Sicherheitsgewerbe, das auf den Wahrnehmungen und Bewertungen der Hauptbetroffenen selbst beruht: denjenigen, die die Arbeit tun.
Die erste Auswertung eurer Erfahrungen mit der täglichen Arbeit zeigt eine erschreckende Wahrheit: Gute Arbeit ist für die übergroße Mehrheit der Beschäftigten eine Wirklichkeit, die sie nur vom Hörensagen kennen. Die allermeisten arbeiten unter schlechten, viele unter sehr schlechten Bedingungen.
Die vorab veröffentlichte Abbildung 17 aus der angekündigten Broschüre zeigt das Gesamtergebnis der Umfrage, gebündelt nach den Kriterien, an denen die Qualität der Arbeitsbedingungen zu messen ist. Aufschlussreich ist dabei der Vergleich zwischen den Ergebnissen für das Sicherheitsgewerbe (jeweils oberer Balken eines Kriteriums) und denen für bundesweit alle Beschäftigten (jeweils unterer Balken). An der Länge der Balken ist auf den ersten Blick zu erkennen: Im Sicherheitsgewerbe liegen die Verhältnisse unter allen Kriterien schlechter – und dies teils beträchtlich – als im Bundesdurchschnitt.
Zur Erläuterung: Die in der Abbildung präsentierten Indexwerte wurden in einem arbeitswissenschaftlich fundierten Verfahren aus den komplexen Antworten auf die 42 Kernfragen gewonnen, die du und die beteiligten Kolleginnen und Kollegen beantwortet haben. Resultate zwischen 80 und 100 Punkten erhalten dabei das Prädikat Gute Arbeit, weniger als 50 Punkte kennzeichnen schlechte Arbeitsbedingungen, das obere Mittelfeld reicht von 65 bis 79 Punkten, das untere von 50 bis 64 Punkten. Der Gesamtwert wird aus den Werten für die einzelnen Kriterien der Arbeitsqualität errechnet, wie z.B. die Arbeitsintensität.
Eure Antworten zeigen deutlich: Wir müssen dringend etwas tun, damit sich die tägliche Arbeit in der Sicherheitsbranche verbessert. Und zwar auf allen Ebenen. Eine erste Herausforderung dazu stellt sich in den anstehenden Tarifrunden. Wichtig wird aber auch der Austausch mit den Betriebsratsgremien sein, denn auch auf betrieblicher Ebene gibt es aus Sicht der Beschäftigten Verbesserungswünsche. Und es gibt einen dringenden Redebedarf mit den Verantwortlichen in der Politik, die gerne von der Bedeutung der öffentlichen Sicherheit sprechen, tatsächlich aber die dazu nötigen finanziellen Mittel nicht aufbringen wollen. Dies geht auf Kosten der Gesundheit der Beschäftigten, schädigt aber auch die öffentliche Sicherheit.
Im Moment wird die Broschüre mit den ausführlichen Ergebnissen der Befragung erstellt und im Spätsommer veröffentlicht. Diese Publikation wird auch detaillierte Ergebnisse aus den Teilbranchen und zu Einzelfragen, wie z.B. zur Verlässlichkeit der Dienstpläne enthalten.
Solltest du Fragen oder Anregungen haben, kannst du diese dann auch über die Website weitergeben. Aber natürlich freue ich mich auch über eine Mail von dir. In dem Sinne wünsche ich dir einen guten Sommer und freue mich, wenn wir nach der Sommerpause überall gemeinsam in die Tarifrunden einsteigen. Ich bin sicher, dass wir das gemeinsame Ziel haben, mit neuen Tarifabschlüssen einen ersten Schritt zur Verbesserung der Arbeitsqualität für alle Beschäftigten in der Sicherheitsbranche einzuleiten.
Viele Grüße
Arno Peukes
ver.di-Bundessekretär