Sicherheit hat ihren Preis

Die vereinte Dienstleistungsgewerkschaft veröffentlicht Befragungsergebnisse zu den Arbeitsbedingungen in der Sicherheitsbranche

Berlin, 31. Juli 2018. Sicherheit ist ein viel diskutiertes Thema. Die Arbeitsbedingungen in der Sicherheitsbranche bleiben dabei meist außen vor. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat nun eine standardisierte Befragung durchgeführt und am Dienstag den 31. Juli die Ergebnisse präsentiert. Diese zeigen: die Arbeit im Wach- und Sicherheitsgewerbe macht langfristig krank.

Wer in der Sicherheitsbranche arbeitet, hat meistens atypische Arbeitszeiten. 82 Prozent klagen über häufige Wochenendarbeit, 67 Prozent über häufige Spät- und 54 Prozent über häufige Nachtschichten. Auch fallen bei über der Hälfte der Befragten regelmäßig Überstunden an. Dazu kommen oftmals widrige Wetterbedingungen (72 Prozent) und Lärm bei der Arbeit (57 Prozent). „Die Politik redet viel über Sicherheit. Aber die hat auch ihren Preis und den zahlen gegenwärtig vor allem die Beschäftigten“, sagt Ute Kittel, ver.di-Bundesvorstandsmitglied.

Über die Hälfte der Befragten klagen über häufige Arbeitshetze und 73,5 Prozent gaben an, sich auch in der arbeitsfreien Zeit nicht richtig erholen zu können. Ebenso viele fühlen sich nach der Arbeit oft leer und ausgebrannt. „Die Arbeit in der Branche wird nicht gewertschätzt“, beklagt Kittel, „weder beim Gehalt noch von der Gesellschaft insgesamt“. So halten 86,8 Prozent ihr Einkommen angesichts der Belastungen nur in geringem Maße oder gar nicht für angemessen. Jeder zweite Beschäftigte will demnach künftig den Arbeitgeber wechseln. „Das kann nicht die Lösung sein. Gemeinsam mit den Beschäftigten wollen wir die Arbeitsbedingungen in dieser wichtigen Branche grundlegend verbessern“, so Kittel.

Die Befragung führte ver.di in Zusammenarbeit mit dem Umfragezentrum Bonn durch. Sie basiert auf dem standardisierten und evaluierten Modell des DGB-Index Gute Arbeit (DIGA). Neben der allgemeinen Wach- und Sicherheitsbranche befragte das Institut Beschäftigte in der Luftsicherheit und der Teilbranche Geld und Wert des Geldtransports.